FlexEnergy4U - Erfolgreich eingeworben

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FlexEnergy4U - Energiebedarfe prognostizieren und Flexibilität nutzen. 

Das Institut für Mikroproduktionstechnik und die Ladon Energy GmbH haben erfolgreich das  Projekt FlexEnergy4U zum 1. Dezember 2024 mit einer Laufzeit von drei Jahren eingeworben. Die Projektförderung dafür erfolgt jeweils zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und niedersächsischen Landesmitteln.

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Flexibilität privater Haushalte im Energiemarkt so zu optimieren, dass die Energiekosten gesenkt werden und gleichzeitig ein Beitrag zur Energiewende geleistet wird. Mit der zunehmenden Bedeutung von regenerativen Energieträgern muss die Produktion von elektrischer Energie flexibler genutzt werden. Gleichzeitig wurde mit dem Energiewirtschaftsgesetz und dem darin enthaltenen §41a eine Verpflichtung für Energiedienstleister geschaffen, bis 2025 stufenweise auch für private Haushalte flexible Tarife anzubieten. Um Produktion und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten, werden zwei Methoden eingesetzt: Demand Side Flexiblity (DSF) und Demand Side Management (DSM). DSF hat zum Ziel, dass der Energieverbrauch zeitlich flexibel gestaltet werden kann und nicht starren Mustern folgt, während DSM die Optimierung der DSF bedeutet. So sollen bestimmte Kenngrößen verbessert werden um die Energiekosten zu senken, energiewirtschaftliche Unabhängigkeit zu steigern und das Netz bestmöglich zu belasten (Belastungsspitzen reduzieren). Solche Konzepte werden in der Industrie und in Gewerben schon erfolgreich genutzt. Damit private Haushalte die flexiblen Tarife optimal nutzen und einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten können, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein: Der individuelle Energiebedarf innerhalb eines Tages muss genau bekannt sein und dafür reichen aktuelle Daten wie eine Zählerstandablesung pro Jahr nicht aus; Energiebedarfe müssen in einem bestimmten Maße erwartbar und für einen kurzen Zeitraum, beispielsweise für die Dauer eines Waschmaschinenprogramms voraussagbar sein, um Energieflüsse zu optimieren; Für Versorgungsunternehmen und die Netzbetreibenden muss der Zustand des Verteilnetzes bekannt sein, um Engpässe zu vermeiden und Abschaltungen im Bereich der e-Mobilität auf ein Minimum zu reduzieren.

Für die Umsetzung wird im Projekt FlexEnergy4U ein Sensorsystem aufgebaut, welches anhand von elektrischen Verbrauchsdaten die Verbräuche einzelner Geräte aus dem Gesamtverbrauch herauslesen kann (Dissaggregation). Dadurch soll der Sensor unter anderem Aufschluss auf verschiedene Verbrauchsfragen geben, beispielsweise:  Wann verbraucht der Haushalt wie viel Energie? Welches Gerät verbraucht wie viel? Lohnt sich ein neues energiesparenderes Gerät? Idealerweise trägt das dann zu einer verlässlichen, datenbasierten Prognose für den individuellen zukünftigen Energiebedarf bei. Welcher flexible Tarif passt für maximale Ersparnis, wie hoch ist diese und lohnt sich eventuell ein flexibler Tarif? Außerdem können die Forschungstätigkeiten weitere Schritte in Richtung Energieprognosen für Energiemanagementsysteme ermöglichen, um je nach Verhalten eine günstige Energiequelle zu nutzen und zwischen verschiedenen Quellen im Haushalt zu wechseln; beispielsweise zwischen Steckdose, Batteriespeicher oder potenziell dem E-Auto, Photovoltaikanlagen und Ähnlichem.  Auch ein verbrauchsgerechtes Abschalten einer Wärmepumpe oder eine Schadenerkennung von ausgewählten Haushaltsgeräten erscheint möglich.

Die Forschungstätigkeiten werden über die Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen zur Förderung im Rahmen des "Niedersächsischen Innovationsförderprogramm für Forschung und Entwicklung in Unternehmen" (IFP) für insgesamt drei Jahre gefördert,  jeweils zur Hälfte durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Niedersachsen Programmgebiet „Stärker entwickelte Region“. Die Antragsabwicklung und Begutachtung wurde durch die „Investitions- und Förderbank Niedersachen – Nbank“ sowie die „Niedersachsen.next Digitalagentur“ durchgeführt.

Nach der Förderung von HARD - Hannover Alliance for Research on Diamond durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) innerhalb der REACT-EU Sonderausschreibung  im Jahr 2022 und der Förderung von MINIMALS im Herbst 2024 ist dies die dritte EFRE-Förderung, die am IMPT eingeworben wurde.

Ansprechperson für das Projekt und den Themenbereich: Daniel Klaas