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Unser Hauptaugenmerk der Forschungsaktivitäten liegt im Entwurf und der produktionsorientierten Fertigung von Mikro-Elektromechanischen Systemen (MEMS) für Applikationen in der Quantentechnologie, der industrienahen Sensorik und der Biomedizintechnik. Dabei liegen die Kernkompetenzen des Instituts in der Dünnfilmtechnologie, Strukturierungstechnologie, der Aufbau- und Verbindungstechnik, sowie der mechanischen Bearbeitung und Charakterisierung von MEMS und MEMS Materialien.

Aktuelles

Effizienteres Kühlen durch multiskalige Simulationen

© IFW
Kühlmittelzuführung beim Werkzeugschleifen

In der spanenden Fertigung stellen Kühlschmierstoffe einen entscheidenden Einflussfaktor dar, um Werkstücke entsprechend der Qualitätsanforderungen herstellen zu können. Im Werkzeugschleif-prozess zur Herstellung von Spiralbohrern und Schaftfräsern werden in der Regel Schleiföle als Kühlschmierstoff eingesetzt. Die fluiddynamischen Vorgänge des Kühlschmierstoffs in der Kontaktzone und deren Auswirkungen auf die thermische Werkstückbelastung sind hierbei noch weitestgehend unbekannt. „Das wollen wir in unserem Projekt ändern und die Wissenslücke schließen“, erläutert Marcel Wichmann vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW). „Effizientes Kühlen, Schmieren und Transportieren – Gekoppelte mechanische und fluid-dynamische Simulationsmethoden zur Realisierung effizienter Produktionsprozesse (FluSimPro)“ heißt das Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft, aus dem das Projekt gefördert wird. In Kooperation mit dem Zentrum für Technomathematik der Universität Bremen erforscht das IFW eine multiskalige Materialabtrag-Fluidsimulation für das Werkzeugschleifen unter Berücksichtigung prozessbedingter Unsicherheiten.

Der Einsatz von Kühlschmierstoffen ist in der spanenden Fertigung ein entscheidender Einflussfaktor, um Werkstücke entsprechend der Qualitätsanforderungen herstellen zu können. Gleichzeitig dient das Kühlmittel auch zum Abtransport der Späne sowie zur Kühlung des Werkzeugs und zur Reduzierung der Reibung durch Schmierung. Im Werkzeugschleifprozess zur Herstellung von Spiralbohrern und Schaftfräsern werden in der Regel Schleiföle als Kühlschmierstoff eingesetzt. Das Werkzeugschleifen bestimmt als zentraler Fertigungsschritt im hohen Maß das Einsatzverhalten der gefertigten Zerspanwerkzeuge.

Projektmitarbeiter Wichmann: „Die Auswahl einer geeigneten Kühlschmierung und Einstellung der Düsen beruht derzeit vor allem auf Erfahrungswissen und Versuchen, um die optimale Kühlschmierstoffzufuhr zu ermitteln“. Im Projekt erforschen die Mitarbeiter die fluiddynamischen Vorgänge des Kühlschmierstoffs in der Kontaktzone und deren Auswirkungen auf die thermische Werkstückbelastung. Sie entwickeln eine multiskalige Materialabtrag-Fluidsimulation für das Werkzeugschleifen. Der Fokus liegt hierbei auf der unscharfen Berechnung der Kühlschmierstoff-verteilung und der resultierenden thermischen Werkstückbelastung. Multiskalig bedeutet in diesem Fall, dass sowohl Prozesse der Makro- als auch Mikroebene (Teilchen- oder auch Schleifkornebene) berücksichtigt werden, um die Modellierung der Kühlwirkung im Prozess zu ermöglichen.

Ziel der Modellierung ist es, die Vielzahl an Wechselwirkungen und deren Einfluss auf die Prozessqualität zu erfassen, um langfristig eine schädigungsfreie Bearbeitung bei höherer Produktivität zu ermöglichen. Gleichzeitig soll die Simulation in der Lage sein, Prozessunsicherheiten durch zufällige Schwankungen auf der Mikroebene einzukalkulieren. Eine Fluiddynamiksimulation soll dabei insbesondere mikroskopische Aspekte wie das Benetzungsverhalten und die Kühlwirkung des KSS abbilden. Wichmann: „Wir erstellen dafür Modelle der Schleifscheibe und des Strömungs- und Benetzungsverhalten.“ Das Benetzungsverhalten wird dabei durch experimentelle Untersuchungen am IFW erforscht. Die Modellierung der Schleifscheibentopographie soll über eine Sensitivitätsanalyse zu den Beschreibungsmerkmalen und durch eine im Projekt entwickelte Methode zur unscharfen Berechnung von Schwankungsbreiten der KSS-Verteilung in der Kontaktzone, in den Wärmeübergängen und den daraus resultierenden Werkstücktemperaturen realisiert werden. Die Methode zur unscharfen Berechnung ist wichtig, da es auf der Teilchenebene nicht möglich ist, dass bestimmte Eigenschaften der Teilchen gleichzeitig zu 100 Prozent genau bestimmbar sind. In weiterführenden Förderzeiträumen soll die Fluiddynamiksimulation mit einer Materialabtragssimulation gekoppelt werden. Die so entstandene multiskalige Simulation wird dann auf den Nutentiefschliff als einen der wesentlichen Werkzeugschleifprozesse übertragen.

Studierende Gesucht

Projekte im Kontext Big Data, Künstliche Intelligenz, Datenauswertung, Elektronik, Simulation & Sensorik

Für spannende und innovative Projekte in diesem Kontext werden interessierte, selbstständige Studierende der Studiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Informationstechnik, (Technische) Informatik und Physik gesucht.

Kolleg*innen Gesucht

Projekte im Kontext von Mikro­sys­tem­fer­ti­gung für quan­ten-tech­no­lo­gi­sche Anwen­dun­gen und im Bereich Sen­so­rik / Künst­li­che Intel­li­genz / Daten­ver­ar­bei­tung / Elek­tro­nik­ent­wick­lung

Für spannende und innovative Drittmittelprojekte suchen wir interessierte, motivierte und selbstständige Kolleg*innen für die wissenschaftliche Mitarbeit.

Bericht Promotion

Neuer Doktor aus den Reihen des IMPTs

Am vergangenen Dienstag, dem 12.04.2022, wurde Herr Sebastian Bengsch erfolgreich promoviert. Zur Auszeichnung "sehr gut" gratuliert das IMPT dem neuen Doktor! Herr Bengsch setzt sich in Zukunft mit laser-strukturierbaren Thermoplasten und ihrem Einsatz in Mikrosystemen bei dem Industriepartner Ensinger GmbH auseinander.

Infrarstrukturprojekt bewilligt

Hannover Alliance of Research on Diamond (HARD) durch REACT-EU gefördert!

Das IMPT hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Uwe Morgner (Institut für Quantenoptik, IQO), Prof. Dr. Michael Kues (Institut für Photonik, IOP), Prof. Dr.-Ing. Marc Wurz (DLR Institut für Quantentechnologie, Universität Ulm), dem Institut für Festkörperphysik der PTB Braunschweig und der AG Paasche (VIANNA, MH-Hannover) eine Förderung über 2,6 Millionen Euro für den Ausbau regionaler Infrastruktur zur Forschung an dem Werkstoff Diamant eingeworben. In dem Infrastrukturprojekt "Hannover Alliance of Research on Diamond (HARD)" werden Anlagen zur Herstellung, Strukturierung und Integration von Diamantschichten beschafft und in Betrieb genommen. Mit diesen Maßnahmen, die aus dem Förderprogramm Europaische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) innerhalb der REACT-EU Initiative finanziert wird, wird die Infrastruktur für Diamantforschung signifikant erweitert. So sollen zukünftige Forschungsthemen in den Bereichen Produktionstechnik, Optik, Quantenoptik und Gravitaionsphysik, sowie der Biomedizintechnik unterstützt und ermöglicht werden.

Forschungsprojekte

Erfolgreicher Abschluss des Forschungsprojektes “Tiefziehen mit integrierter Flanscheinzugssensorik in Dünnschichttechnik (AiF/FOSTA 20468N)“

Zum Ende des Jahres 2021 wurde das IGF-Forschungsprojekt „Tiefziehen mit integrierter Flanscheinzugssensorik in Dünnschichttechnik“ erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde in Kooperation mit dem Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) ein neuartiger induktiver Sensor zur Messung des Flanscheinzugs in Tiefziehprozessen entwickelt und erprobt. Das Sensorsystem erweitert den Stand der Technik auf dem Gebiet der Überwachung von Umformprozessen und bietet eine robuste und gleichzeitig zuverlässige Möglichkeit zur Prozessüberwachung.

phi - Produktionstechnik Hannover informiert

Entwicklung eines piezoelektrischen Kraftsensor-Arrays

Kleinste Kräfte ortsgenau und in sehr kurzer Zeit messen: An dieser Herausforderung forscht aktuell das Institut in Kooperation mit dem Institut für Dynamik und Schwingungen (IDS). Anwendung finden dabei Sensoren aus piezoelektrischen Materialien.

phi - Produktionstechnik Hannover informiert

Additive Fertigung am IMPT: Neuer Metall-3D-Drucker im Einsatz

Ein neuer Metall-3D-Drucker kommt am Institut zum Einsatz. Damit können komplizierte Geometrien gefertigt werden, die mit herkömmlichen Fertigungsverfahren nicht möglich sind. Die Forschenden wollen den Drucker unter anderem für den Prototypenbau von Vakuumkomponenten nutzen.

Führungswechsel am IMPT

Marc Wurz erhält Ruf an die Universität Ulm

Dr.-Ing. Marc Christopher Wurz, bisher Oberingenieur am Institut für Mikroproduktionstechnik (IMPT), ist zum Professor an die Universität Ulm berufen worden, und zwar an das Deutsche Luft- und Raumfahrzentrum – Institut für Quantentechnologien (DLR QT). Er bleibt aber als Lehrbeauftragter am IMPT und führt seine Projekte hier weiter. Folke Dencker ist neuer Oberingenieur am IMPT und übernimmt auch die stellvertretende Geschäftsführung.

Promotionen

Neue Doktoren aus den Reihen des IMPTs

Am 20. und 21. April wurden drei Wissenschafltichen Mitarbeiter, Herr Daniel Klaas, Herr Matthias Kaiser und Herr Esmail Asadi, erfolgreich promoviert. Ihre Vorträge konnten über Webex live verfolgt werden. Das IMPT gratuliert den drei neuen Doktoren!

Neues von SCALE

Der Rohbau steht!

Für die Erforschung von Produktionstechnik im XXL-Format entsteht neben dem Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) ein neues Gebäude: Der Forschungsbau SCALE. Der Rohbau steht, nun folgen Dach und Fassade, dann der Innenausbau. Die Eröffnung ist für Herbst 2022 geplant.

Wir sagen Danke!

IMPT gewinnt Ilse-ter-Meer-Preis 2020

Der Ilse-ter-Meer-Preis zeichnet Projekte und Initiativen in den Bereichen Chancengleichheit für Frauen und Männer, Diversität und Familienservice aus. Er wird für hervorragende und nachhaltige Projekte, Einzelveranstaltungen oder Fördermaßnahmen vergeben. Der diesjährige Ilse-ter-Meer-Preis 2020 ging an den v „Mädchen und Technik" -Tag (MuT), organisiert von Selina Raumel und Rico Ottermann.

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